Krypto-Betrüger: Sechs Österreicher festgenommen

Weil sie einen Online-Handel mit angeblich neuer Kryptowährung aufgezogen und damit Investoren abgezockt haben, wurden nun sechs Österreicher verhaftet.

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Brennende Geldscheine

(Bild: photoschmidt/Shutterstock.com)

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Europol hat eine internationale Operation gegen Online-Betrüger koordiniert, an deren Ende sechs verdächtige Österreicher verhaftet wurden. Die Verdächtigen sollen einen Online-Handel mit angeblich neuer Kryptowährung aufgezogen, dafür Investoren gesucht und schließlich das ergaunerte Geld verschwinden lassen haben.

Laut Europol haben die Beschuldigten zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 vorgegeben, eine Online-Handelsfirma zu öffnen. Die sollte mit einer neuen Kryptowährung an den Start gehen. Das Initial Coin Offering (ICO) belief sich über 10 Millionen Token oder Rechte an der neuen Währung, erläutert die Behörde. Investoren zahlten den Betrügern etablierte Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum. Um glaubwürdiger zu wirken, haben die Kriminellen behauptet, eine eigene Software und einen einzigartigen Algorithmus für den Verkauf der Tokens entwickelt zu haben.

Es habe an der üblichen Transparenz im Rahmen des ICO gemangelt. So habe Informationen über beteiligte Team-Mitglieder und dem der Kryptowährung unterliegenden Algorithmus gefehlt. Im Februar 2018 haben die Täter plötzlich alle Social-Media-Konten geschlossen und die Webseite des falschen Unternehmens offline genommen. An der Stelle wurde den Investoren klar, dass sie betrogen wurden.

Die Koordination der jetzt erfolgten Aktionen und Ermittlungen übernahmen Europol und Eurojust. Das Österreicher BKA, die dortige Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft, die zyprische Polizei und die tschechische Polizei und die dortige nationale Behörde gegen organisiertes Verbrechen waren ebenfalls beteiligt. Bei sechs Hausdurchsuchungen haben die Strafverfolger mehr als 500.000 Euro in Kryptowährungen, rund 250.000 Euro in Fiat sowie zwei Autos und Luxusanwesen im Wert von 1,4 Millionen Euro beschlagnahmt. Zudem haben sie Dutzende Konten eingefroren. Weiterhin konnten die sechs Verdächtigen festgenommen werden.

Kriminelle dürfen sich auf bei Online-Straftaten nicht auf Anonymität oder Unerreichbarkeit verlassen. In der vergangenen Woche berichtete Europol etwa von einem erfolgreichen Schlag, bei dem internationale Strafverfolger insgesamt zwölf betrügerische Callcenter ausgehoben hatten.

(dmk)