Strom selbst erzeugen: Kleinwindanlagen auf dem eigenen Dach installieren
Für Selbstversorger könnte der Wind eine interessante Alternative sein. Ein Windrad liefert auch nachts und bei Bewölkung Strom, solange keine Flaute herrscht.
Die Berliner Wohnungsbaugesellschaft Howoge hat große Pläne: Sie will Windenergie in der Stadt nutzen. Auf ein im Bau befindliches 20-stöckiges Hochhaus am Bahnhof Berlin-Lichtenberg möchte die Howoge vier Windenergieanlagen mit je 10 Kilowatt Leistung setzen. Die Windräder sollen etwas zurückgesetzt an den vier Ecken des Hochhauses stehen. Auf dem fertigen Rohbau sind bereits die Fundamente mit jeweils 25 Tonnen Gewicht verankert. Und angesichts dieser Zahlen ahnt man schon, dass Kleinwindanlagen einen großen Aufwand erfordern.
Die Rotoren mit 10 Metern Durchmesser sollen die Dachkante in 60 Metern Höhe nochmals um 15 Meter überragen, und mit 120.000 Kilowattstunden jährlich zur positiven Energiebilanz des Gebäudes beitragen. Eine Photovoltaikanlage mit 40 kWp Leistung soll weitere 40.000 Kilowattstunden im Jahr liefern. Hintergrund ist hier auch das neue Gebäudeenergiegesetz, das die Energiebilanz eines Neubaus durch Erzeugung erneuerbarer Energien am Gebäude verbessern soll.
Während der bürokratische Aufwand für Solarenergie auf dem Dach überschaubar ist, wartet auf einen Antrag für die Errichtung von Windrädern ein Hindernisparcours aus Vorschriften. Brandschutz, Lasten aus Windenergie und Anlagengewicht, Luft- und Körperschallemissionen, Schattenwurf, Abstandsflächen und "Beurteilung der baulichen Wirkung" sowie natürlich der Naturschutz versorgen ein ganzes Heer von Gutachtern und Experten in verschieden Institutionen mit Arbeit. Die Howoge griff dabei ingenieurtechnisch auf ihre Bauwerksarchitekten, die eigene Haustechnik-Fachabteilung und das Ingenieurbüro KeyWindEnergy zurück, das sich seit Jahren auf die Beratung von Herstellern, Betreibern und Planern im Bereich der Windenergie konzentriert.
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